Welche Kirchen überleben

Welche Kirche überlebt vor Ort ??

 

-Herausforderungen und Perspektiven für die Pfarrgemeinde.

 

Referent: Dr. Bernhard Spielberg, MA am Lehrstuhl für Pastoraltheologie Uni Würzburg                                -                               am 30. April 2010 an der LVHS in Niederalteich

 

  • Das zentrale Problem der Kirche ist nicht der Mangel an Personal oder Geld  –  sondern die wachsende Distanzierung der Kirche von den Erfahrungsräumen und Ausdrucksformen der Menschen unserer Zeit.
  • Der Bruch zwischen Evangelium und Kultur ist ohne Zweifel das Drama unserer Zeitepoche, - wie es auch das anderer Epochen gewesen ist (Papst Paul VI)
  • -> d.h. die Kirche geht nicht mehr mit der Zeit ! – die Kirche müsste auch handeln, wenn wir noch genug Priester hätten (Bischof Wanke)

 

 
 
 
 
Neue Megatrends prägen unsere Zeit wie z.B.:

 

  • Vervielfältigung der Lebensbereiche – jeder muss sich laufend selbst entscheiden. Die Welt ist komplizierter und undurchschaubarer geworden.
  • höheres Bildungsniveau – die Leute hinterfragen alles – glauben nicht mehr alles.
  • wegen der Vervielfältigung der Lebensbereiche - neue Soziokulturelle Trends wie:
  • Gegentrends zum Kapitalismus – Verankerung vor Ort (Gemeinde, Vereine, Kirche,..)
  • Cocooning – der Trend, es sich zuhause gemütlich zu machen (Geborgenheit)
  • Clanning – jeder möchte irgendwo dazu gehören (Gruppenbildung) – es wird aber kein einseitiger Machtanspruch akzeptiert (gilt auch für die Pfarrgemeinde – und Pfarrgemeinderäte)
  • High – Touch – als Gegenbewegung zu High – Tec  – Menschen wollen vor allem als     Mensch - und nicht als Nummer wahrgenommen werden – dabei werden die einfachen Anweisungen und Antworten gesucht.
  • es zählt wegen der Unübersichtlichkeit der Wahrheitsansprüche nur mehr die alleinige und unmittelbare Erfahrung – die aber nur akzeptiert wird, wenn sie in freier und offener Umgebung erworben wurde. Chance für die Kirche – aber nur, wenn eine freie, offene und ungezwungene Meinungs- und Erfahrungsbildung – ohne Machtanspruch - möglich ist. Ansonsten verliert die Kirche weiter an Glaubwürdigkeit. Grundprinzip muss das „Ernstnehmen und Annehmen und die Wertschätzung“ sein.
  • Die Wertschätzung für neue Ideen ist noch viel zu wenig ausgeprägt. Neue Ideen sind aber notwendig, um auf die geänderte Zeit zu reagieren.
  • Die Förderung der Glaubwürdigkeit der Kirche muss vor allem durch die Leute vor Ort geleistet werden.
  • Notwendige Veränderungen dürfen nicht zu schnell durchgezogen werden, um die Leute mit zu nehmen und nicht zu erschrecken.
  • Die Pfarreien werden immer größer werden – Pfarreien und Gemeinden werden unterschiedliche Entwicklungen nehmen
  • Die Kirche vor Ort muss vor allem selbst dafür sorgen, dass sie überlebt.