Erster Hilfekurs war ein voller Erfolg

Prackenbach, den 13.06.2013

Wenige Minuten können über Leben und Tod entscheiden

 

Moosbach. 14 Moosbacher unterschiedlichen Alters wurden in diesen Tagen an zwei Abenden und einem ganzen Tag als Ersthelfer für Notfälle ausgebildet. Organisiert wurde dieser Kurs von der Freiwilligen Feuerwehr Moosbach und der Pfarrei. Das Ziel von Pfarrer Josef Drexler war es dabei, vorrangig helfen zu können, wenn Moosbacher Bürger beim Besuch von kirchlichen Veranstaltungen plötzlich gesundheitliche Probleme bekommen. Aber auch sonst war ein Hauptziel dieser Schulung, generell in Notsituationen qualifizierte Hilfe leisten zu können. Kommandant Ludwig Fleischmann begrüßte am ersten Schulungstag die Teilnehmer, die vom Ausbildungsleiter und Rettungssanitäter des Roten Kreuzes Tobias Früchtl unterrichtet wurden.

 

Bei seinen sehr anschaulichen und lebensnahen Ausführungen verwies Früchtl immer wieder auf die entscheidenden Grundaussagen, die besagen, dass im Notfall ein jeder zur Hilfe verpflichtet ist. Deshalb ist nichts zu tun, immer schlechter und verantwortungslos, als zu helfen. Auch wenn ein Ersthelfer bei einem Verunglückten aus Mangel an Kenntnissen nicht die optimale Hilfe leisten kann, ist eine solche Hilfe viel besser, als wegzuschauen. Außerdem hat jeder die Möglichkeit, beispielsweise über das Handy oder über andere Maßnahmen qualifizierte Hilfe zu organisieren. Wenige Minuten können über Leben und Tod entscheiden.

Bei Hilfsmaßnahmen muss der Eigenschutz immer mit an der ersten Stelle stehen, so Früchtl. In jedem Verbandskasten befinden sich beispielsweise Schutzhandschuhe, die im Bedarfsfall genutzt werden müssen. Bei einem Verkehrsunfall ist die Unfallstelle so abzusichern, dass man nicht selbst in Gefahr kommt. Es gilt bei allen Notmaßnahmen der Grundsatz, möglichst Ruhe zu bewahren und den Verunglückten nicht noch durch eigene Hektik und Nervosität weiter zu beunruhigen. Vertrauen aufzubauen zu dem Verletzten und diesem etwas die Angst zu nehmen, erleichtern die Hilfsmaßnahmen ganz erheblich.

 

Kommt man zu einem Verunglückten, der auf dem Boden liegt, ist folgende Vorgehensweise empfehlenswert, so Früchtl. Zunächst das Unfallopfer ruhig, aber deutlich ansprechen und seine Reaktionen zu prüfen. Reagiert er nicht oder nur wenig, sollte seine Atmungstätigkeit überprüft werden. Außerdem ist fest zu stellen, ob der Mundraum frei ist und ob Erstickungsgefahr besteht. Atmet der Verunglückte und beseht kurzfristig keine Erstickungsgefahr, ist dieser, soweit keine besonders schwerwiegenden Verletzungen vorliegen, in eine stabile Seitenlage zu bringen. Kann keine Atmung mehr festgestellt werden, muss eine Herzdruckmassage und eine Beatmung solange vorgenommen werden, bis der Rettungsdienst eintrifft, der vorher angefordert werden muss. Damit im Notfall jeder auch richtig reagiert, legte Früchtl großen Wert darauf, dass jeder Kursteilnehmer diese verschiedenen Schritte auch selbst durchführt und einübt. Dies ist in einem Schulungsraum unter kontrollierten Bedingungen sicher deutlich einfacher, als in der Praxis, wo auch unvorhergesehene Dinge passieren können und wo Flexibilität und Improvisation von Vorteil sind. Eventuell anwesende Passanten sind durch gezielte Anweisungen in notwendige Arbeiten einzuweisen.

 

Im Notfall kann Erste Hilfe bei vielen verschiedenen Situationen erforderlich sein. Deshalb sprach Früchtl eine Reihe von Möglichkeiten an, wo der Einsatz eines Ersthelfers notwendig ist. Von einfachen Kreislaufproblemen, Verletzungen der verschiedensten Art, Vergiftungen, Stromunfällen bis zum Herzinfarkt oder Schlaganfall wurden die wichtigsten Problemfälle angesprochen und Vorgehensweisen gezeigt, die im jeweiligen Fall erforderlich sind. Angesprochen wurden auch die Grundsätze der Wundversorgung, wobei in praktischen Übungen wichtige Verbandstechniken trainiert wurden.

 

Am Schluss der Kurses waren sich alle einig, dass eine solche Schulung von Zeit zu Zeit für alle sinnvoll wäre, denn jeder kann in eine Situation kommen, wo er Hilfe leisten muss. Besonders qualifizierte Hilfe könnte häufig dazu beitragen, Leben zu retten. Pfarrer Josef Drexler, der auch selbst an dieser Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen hat, dankte Tobias Früchtl herzlich für diese ehrenamtlich geleistete Tätigkeit und überreichte ihm als kleinen Dank für diese äußerst interessante und anschauliche Schulung eine Floriansfigur.

 

Foto: Pfarrer bei der Herzdruckmassage

 

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