Triduum Sacrum - Heilige drei Tage
Festliches Ostertriduum in der Pfarreiengemeinschaft
Moosbach-Prackenbach-Krailing. Als Triduum Sacrum bezeichnet man in der Liturgie den Zeitraum in der Hl. Woche, der mit der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag-Abend beginnt, sich von Karfreitag, dem Tag des Leidens und Sterbens des Herrn auf den Karsamstag, der Grabesruhe des Herrn erstreckt und mit dem Ostersonntag als Tag der Auferstehung endet.
Diese drei Tage werden in der Regel als Ganzes gesehen, so dass die Gläubigen auch am Ende des Gründonnerstagsgottesdienstes ohne Segen entlassen werden.
Mit einem Aufgebot von 10 Ministranten zog Pfarrer Tomy Cherukara und Diakon Andreas Dieterle in die gut besuchte Pfarrkirche St. Johannes ein und gestalteten mit den Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft ein sehr feierliches Gründonnerstagsamt. Pfarrer Tomy begrüßte die Anwesenden sehr herzlich und erinnerte eingangs an die drei österlichen Tage in die wir eingetreten sind. Christus ist für uns gegenwärtig und hat uns das Opfer des neuen und ewigen Bundes anvertraut und das Gastmahl seiner Liebe gestiftet. Nun bitten wir um sein Erbarmen.
Nach der Lesung zitierte Diakon Andreas Dieterle das Johannes-Evangelium, bei dem Jesus vor dem Paschafest den Jüngern seine Liebe bis zur Vollendung erwies und ihnen die Füße gewaschen hat.
Die drei sogenannten österlichen Tage ansprechend, bemerkte Diakon Dieterle anschließend in seiner Predigt, dass, obwohl wir sie an drei Tagen begehen, ein einziges großes Ereignis zu verstehen ist. Das letzte Abendmahl mit der Fußwaschung, die Grabesruhe und seine siegreiche Auferstehung an Ostern sind untrennbar miteinander verbunden. So stehen am heutigen Abend zwei wunderbare Heilsgeschehen im Zentrum dieser Feier, so Dieterle. Zum einen die Einsetzung der Eucharistie und zum anderen erweist er seinen Jüngern den größten Dienst seiner Liebe und wäscht ihnen die Füße. Das ist Dienst an Gott und Dienst am Nächsten.
Nicht nur an das, was damals geschah, sondern es wird heute, mitten unter uns Realität, wenn wir das letzte Abendmahl feiern in dem gewandelten Brot. Dadurch sollen wir ihm ähnlicher werden. In seiner Gottverbundenheit und in seinem Dasein für die Menschen, wenn er seinen Jüngern die Füße wäscht und nicht umgekehrt. Und so sagte er: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr handelt, wie ich an euch gehandelt habe“. Nicht niederdrücken, wenn dir jemand im Weg steht, fordert das Evangelium, sondern niederknien und einander die Füße waschen. Eine große Herausforderung jedoch, die wir vom Herrn erhalten, denn wie viele gibt es. Wie viele gibt es, die Freundschaft, Zuneigung, Verständnis und Hilfe brauchen, bemerkt der Diakon.
Wenn Priester und Diakon miteinander am Altar stehen, dann ist das keine Ressourcenverschwendung in Zeiten in denen es an Geistlichen mangelt, bemerkte Diakon Dieterle, sondern dann werden diese Grundpfeiler sichtbar. Der Priester repräsentiert Christus das Haupt, der die Eucharistie mit uns feiert und der Diakon repräsentiert den Christus Diakonos, den dienenden Christus, der sich niederkniet und die Füße wäscht, Zeichen der Sorge um die Ärmsten und Schwächsten.
Die Fußwaschung muss wieder eine selbstverständliche christliche Grundhaltung werden, die wir gerade in unserer Zeit oft vergessen haben, bemerkte Diakon Dieterle. Denn eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts und läuft Gefahr in der Beliebtheit zu verschwinden. Möge uns der Herr von Neuem zum Dienst ermutigen und mit dem Empfang seines Leibes stärken.
Inzwischen verstummte die Orgel und die Ratschen übernahmen für den Rest des Gottesdienstes die Schellen der Ministranten. Dann wurde am Ende des Gottesdienstes das Allerheiligste vom Hauptaltar zum Seitenaltar getragen und als Zeichen der Trauer der Altar von allen Gegenständen entblößt. In Gruppen eingeteilt versammelten sich anschließend viele Gläubige vor dem Allerheiligsten zu einer Anbetung.
Inzwischen wird für den zweiten Tag des Triduums, der Karfreitag, vorbereitet. Dazu kommt, dass schon seit Jahren die Gestaltung des Hl. Grabes und der Kreuzweg, den die Moosbacher Gläubigen um 9.00 Uhr und auch im Laufe des Tages viele Gläubige aus der Umgebung am Pfahl abbeten. Um 15.00 Uhr, der Sterbestunde Jesu folgt dann in der Kirche die Liturgie vom Leiden und Sterben des Herrn, bei der man die Lesung der Passion und die Kreuzenthüllung einfließen lässt. Neben einer weiteren Karfreitagsliturgie zur gleichen Zeit in Krailing werden auch Fürbitten in den Anliegen der Kirche, der Welt und der Notleidenden vor Gott gebracht.
Nach den Feiern vom Leiden und Sterben Jesus Christus beginnt am Karsamstag der 3. Tag des Triduums, der Auferstehung des Herrn. Es beginnt zunächst mit der Segnung des Osterfeuers, von dem die Osterkerze geweiht wird. Bei diesem großartigen Abschluss der Karwoche, zu dem letztendlich alle Gläubigen wieder recht herzlich eingeladen sind, denn wir alle bekommen doch Anteil am Ostersieg durch die Hl. Messe, zu deren feierlichen Beitrag die Lektoren und die Kirchenchöre einen wesentlichen Teil dazu geleistet haben.
Auferstehung: Denn jeder Sonntag – ein Osterfest! Jede Messe - ein Ostersieg! Jede Kommunion – ein Ostermahl!
„Selig, die zum Hochzeitsmahl des Lammes gerufen sind“ (Offb. 19.9).
Foto: Hl. Grab 2017 in Moosbach
Bild zur Meldung: Triduum Sacrum - Heilige drei Tage