Gedenken an Opfer von Krieg, Gewalt und Terror

Prackenbach, den 26.11.2024

Volkstrauertag in der Pfarreiengemeinschaft Moosbach-Prackenbach-Krailing – Ansprachen bei Kriegerdenkmälern und Kranzniederlegung

 

Prackenbach. Am vergangenen Samstag und Sonntag haben die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft Moosbach-Prackenbach-Krailing der Opfer von Krieg, Gewalt und Terror gedacht. Im Rahmen der Gottesdienste, am Samstagabend in Krailing und am Sonntagvormittag in Moosbach und Prackenbach, wurde für Frieden und Freiheit gebetet, anschließend fanden Ansprachen bei den Kriegerdenkmälern statt und es wurden Kränze niedergelegt.

 

In der Pfarrkirche Sankt Georg in Prackenbach schmückten die Kränze der Gemeinde Prackenbach und des Krieger- und Reservistenvereins Prackenbach zunächst den Chorraum. Pfarrer Johnson Kattayil hieß alle willkommen, besonders die Mitglieder der Vereine. „Wir denken an Menschen, die für Frieden und Freiheit ihr Leben gegeben und durch Krieg und Unrecht unsagbares Leid erfahren haben. Dieser Tag mahnt uns zur Verantwortung für Frieden und Freiheit!“, betonte er zu Beginn.

 

Den Lesungstext aus dem Buch Daniel und die Fürbitten trug Anton Ecker als Vertreter des Krieger- und Reservistenvereins Prackenbach vor. Die Lesung berichte von einer Zeit mit Leid und Not, aber auch von Hoffnung. „Am Volkstrauertag kommen uns die Bilder von Soldaten, von Krieg und Menschen, die durch Krieg und Gewalt gestorben sind, wieder in den Sinn“, so Pater Johnson. Doch Daniel spreche von Rettung. Jesus zeige, dass das Ende der Welt nicht bedeutungslos, sondern etwas Neues sei. „Das Letzte sind nicht Krieg, Leid und Not, sondern ein Leben bei Gott. Diese Hoffnung sollen wir nicht für uns behalten, sondern mit den anderen in Worten, Taten und im Gebet teilen!“ Der Gottesdienst wurde musikalisch von Ulrike Altmann bei Volksgesang begleitet.

 

Pater Johnson warb abschließend für die anstehende Kirchenverwaltungswahl. In Prackenbach sei das Wahllokal im Bürgerhaus und Pfarrheim am Sonntag von 9 bis 11.30 Uhr geöffnet.

 

Im Anschluss zogen die Ortsvereine mit ihren Fahnen, Pater Johnson und Bürgermeister Andreas Eckl zum Totengedenken vor das Kriegerdenkmal. Matthias Wilhelm und Ludwig Egner stellten die Ehrenwache. Nach den Gebeten und Segnungen ergriff Bürgermeister Eckl das Wort: Er erinnerte an vergangene Kriege und deren drastische und schreckliche Auswirkungen und auch an die derzeitige besorgniserregende, von Kriegen und Unsicherheit geprägte Weltlage. „Unsere heutige Gedenkfeier soll ein Zeichen der Erinnerung setzen. Sie soll ein Symbol für den Schmerz und die Hilflosigkeit der Menschen im Angesicht von Krieg und Verlust sein“, so Eckl. Erinnerungskultur müsse aufrecht erhalten werden. Das Geschehene könne nicht rückgängig gemacht werden, der einzige Weg, der uns bleibt, ist, dafür mit aller Kraft einzutreten, dass Krieg und Kiktatur sich nicht wiederholen können!" Der heutige Tag sei der Trauer gewidmet, doch gleicheitig ein starkes Symbol für Frieden und Versöhnung, betonte der Bürgermeister. Am Ende seiner Ausführungen legte er als Zeichen der Anerkennung un Erinnerung einen Kranz im Namen der Gemeinde am Kriegerdenkmal nieder. 

 

Auch Anton Ecker hielt als Sprecher des Krieger- und Reservistenvereins eine Ansprache und blickte auf den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 110 Jahren zurück, den Beginn der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. Seine Auswirkungen hätten den Grundstein für noch größeres Leid in unserem Land gelegt. Am 2. August 1914 seien auch Prackenbacher Männer in den Krieg geschickt worden, mit Worten wie: „Weihnachten seid ihr wieder zu Hause!“ Doch Weihnachten 1914 seien schon zehn Männer aus der Pfarrei gefallen, weitere 34 sollten den Krieg nicht überleben, wie Ecker zurückblickte. Etliche Historiker verglichen die jetzige Lage in der Welt mit der vor dem Ersten Weltkrieg. Auch der Wandel in der Medienwelt sei nicht nur ein Segen für die Menschheit. Mit ein paar Klicks fänden Unwahrheiten in Sekundenschnelle weltweite Verbreitung, sie beeinflussten die Meinungen ganzer Nationen. Er beendete seine Worte mit dem Zitat von Bertolt Brecht: „Kein Vormarsch ist so schwer wie der zur Vernunft!“. Dann legte er im Namen des Krieger- und Reservistenvereins Prackenbach zum Andenken an die Gefallenen der Weltkriege und die im Dienst ums Leben gekommenen Bundeswehrsoldaten einen Kranz nieder.

 

Die Feuerwehrkapelle Ränkam spielte das Stück vom „guten Kameraden“ und die Deutschland-Hymne, während der Kanonier des Vereins drei Salutschüsse abgab.

 

BU´s:

1 Prackenbach: Beim Totengedenken am Kriegerdenkmal in Prackenbach.

Foto: Ferdl Klement

2 Moosbach: Bürgermeister Andreas Eckl legt in Moosbach am Kriegerdenkmal einen Kranz als Zeichen der Erinnerung und Anerkennung nieder.

Foto: Josef Schollerer

3 Krailing: Pater Johnson Kattayil bei der Segnung am Kriegerdenkmal in Krailing beim Vorabendgottesdienst.

Foto: Peter Fleischmann


Dieser Bericht wurden von der Journalistin Lisa Brem verfasst und für unsere Homepage zur Verfügung gestellt. 

 

Bild zur Meldung: Gedenken an Opfer von Krieg, Gewalt und Terror

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