Marianne Preiß gab ihr Leben mit 77 Jahren ihrem Schöpfer zurück

Prackenbach, den 12.02.2018

Eine liebevolle Mutter und Oma, fleißig und bescheiden ein Leben lang

 

Gferet/Moosbach. Das neue Jahr hatte kaum begonnen, als die Pfarrei Moosbach zwei ihrer Pfarrkinder innerhalb kurzer Zeit zu Grabe geleiten musste. Johann Engl aus Viechtafell starb für alle viel zu früh mit 73 Jahren und heute müssen wir Marianne Preiß aus Gferet bestatten, die mit 77 Jahren nach längerer Krankheit friedlich Zuhause eingeschlafen ist.

Der Spruch, den die Angehörigen auf ihr Sterbebildchen drucken ließen, war treffend für die liebenswerte Verstorbene: „Vorbei für dich ist aller Schmerz, schlaf wohl, du liebes Mutterherz. Du hast in deinem ganzen Leben, das Beste nur für uns gegeben“.

 

Pfarrer Josef Drexler, der mit Diakon Andreas Dieterle den Trauergottesdienst feierte, bemerkte eingangs, dass wir zusammengekommen seien, um unserer lieben Verstorbenen den letzten christlichen Liebesdienst zu erweisen und die Hl. Messe für sie zu feiern. Denn bei jeder Hl. Messe erweist uns Jesus seine Liebe bis zur Vollendung in seinem Leib und Blut und seine Liebe ist stärker als der Tod. Die Messfeier wurde vom Kirchenchor mit Volksgesang unter der Leitung von Walter Stöger musikalisch mitgestaltet.

 

Viele Trauergäste aus der Bevölkerung, der Verwandtschaft und ihren Nachbarn aus Gferet nahmen am Dienstag Abschied von Marianne Preiß, erwiesen ihr die letzte Ehre und bekundeten den Angehörigen ihre Anteilnahme.

 

Wie nah Freude und Trauer beieinanderliegen, wird uns gerade heute ganz deutlich bewusst, bemerkte Diakon Andreas Dieterle in seiner eindrucksvollen und tiefsinnigen Traueransprache für Marianne Preiß, die ihr Leben nach 77 Jahren voller Höhen und Tiefen zurück in Gottes Hände gelegt hat. In ihrem Haus wurde sie von der Tochter Brigitte und deren Familie liebevoll umsorgt und gepflegt, da ihre Kräfte in den letzten Monaten, Wochen und Tagen immer mehr abnahmen, nicht jedoch ihr Vertrauen und ihre Liebe zu Christus, in ihm hat sie Trost und Kraft gesucht und gefunden, erwähnte Diakon Dieterle.

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Der Lebensweg von Marianne Preiß begann am 25.03.1940, als sie den Eheleuten Xaver und Maria Schedlbauer in die Wiege gelegt wurde doch schreckliche Wirren des zweiten Weltkrieges haben ihre Kindheit geprägt. Nach der Schulzeit in Altrandsberg arbeitete sie einige Jahre bei der Firma Herold in Chamerau bis sie 1960 mit Heinrich Preiß die Ehe einging, aus der zwei Jahre später Tochter Brigitte hervorging. Sie half ihrem Ehemann bei der Bewirtschaftung der kleinen Landwirtschaft und die zusätzliche Beschäftigung bei der Firma Ara-Quarzit in Miltach trug zum Unterhalt der Familie bei.

 

Fleiß und Sparsamkeit prägte das Leben des jungen Paares. Ein neues Haus wurde gebaut um die eigene Heimat für die nachfolgende Generation zu erhalten. Mit Martin, Julia und Bernhard krönten drei Enkelkinder das Familienglück. Eine Selbstverständlichkeit war es für Marianne, die eigenen Eltern zu Hause zu pflegen.

Doch das Glück war nicht immer von Dauer, denn auch Schicksalsschläge klopften an die Tür der tapferen Marianne, als Enkel Bernhard mit erst 14 Jahren verstarb und bald darauf Ehemann Heinrich erkrankte, den sie bis zu seinem Tod am 05. August 2017 aufopfernd gepflegt hatte.

 

„Nun ist es Abend, nun ist es genug, nun birg mich Herr in deine Hände“, heißt es in dem Gebet, das Diakon Andreas Dieterle über die weitere Ansprache setzte. Er bezeichnet die Verstorbene als häufige Kirchgeherin, denn sie war tief in ihrem Glauben verwurzelt. Sie redete nicht über Gott, sondern mit ihm und sie sprach nicht über ihn, sondern zu ihm.

Kurz vor dem Tod ihres Mannes erkrankte Marianne Preiß selbst, bis sie im Dezember eine unheilbare Krankheit diagnostizierten und sie auf Pflege angewiesen war, die ihr von der Familie zuteilwurde. Am Samstag waren ihre Kräfte aufgezehrt und durch eine letzte Stärkung und Tröstung durch die Hl. Krankensalbung schlief sie friedlich ein.

„Nun trägst du mich in Liebe ohne Ende“, heißt es zum Schluss des Gebetes, das durchzogen ist von Vertrauen, so der Diakon. „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und unter Lasten stöhnt. Ich werde euch Ruhe geben“, so sagt es Jesus im Evangelium und endet mit den tröstenden Worten: „Wir brauchen unser Leben nicht allein tragen, Christus trägt es mit.“

 

Nach dem Requiem und dem gemeinsamen Marienlied: „Segne du Maria“ und dem Rosenkranzgebet, das Pfarrer Josef Drexler vorbetete, begleitete die Geistlichkeit Angehörige und Freunde den Sarg mit der Verstorbenen zum Gottesacker, wo sie nach dem Gebet des Priesters und dem Grabgesang des Chors der geweihten Erde im Familiengrab übergeben wurde.

 

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