Über 100 Marienverehrer feierten Maiandacht am Bartlberg

Prackenbach, den 22.05.2016

200 Jahre alte Kapelle zur Schmerzhaften Mutter Gottes renoviert

 

Bartlberg/Prackenbach. Über 100 Marienverehrer aus allen Bevölkerungsschichten der Pfarreiengemeinschaft sind am Freitag-Abend nach Bartlberg, einem idyllisch gelegenen Weiler, umgeben von Wiesen und Wäldern, gepilgert, um bei der renovierten Kapelle der Schmerzhaften Mutter Gottes der Familie Klement-Feldmeier eine Maiandacht zu feiern.

 

Die Andacht, welche Pfarrer Josef Drexler sehr feierlich gestaltete, hat der Chor Vokale Glissando mit den Griabign musikalisch mit herrlichen Marienliedern ausgeschmückt, wobei unter anderem die Gesänge „Mutter muss dich noch mal grüßen“ oder im Refrain „o Maria Jungfrau rein, lass mich dir empfohlen sein“ und „Madonna lass dein Kind im Leben nicht allein“ mit ihren zarten und klaren Stimmen der beiden Damen, durch die abendliche Stille klangen, von denen die Zuhörer sehr angetan waren.

 

Pfarrer Josef Drexler dankte zum Schluss dem Chor für die stimmungsvoll gestaltete Andacht, den Besuchern für das Mitbeten, der Familie Klement-Feldmeier für die Gastfreundschaft und Kirchenpfleger Ferdl Klement, für die Organisation der Maiandacht. Schließlich gratulierte er ihm zum Geburtstag und überreichte ihm und den Kapellenbesitzern ein Geschenk und die Anwesenden spendeten Applaus für den wunderschönen Abend.

Auch Johann Feldmeier, auf dessen Schultern die Renovierung lag, dankte Gisela Miethaner und Gabi Klement, die das Ausmalen der Kapelle übernahmen. Großer Dank gebühre Manfred Heiland, der sich für die Erstellung des Altars und der Bestuhlung verdient gemacht hat.

 

Aus der Geschichte der legendären Kapelle geht hervor, dass die Kapelle der Familie Klement in Bartlberg 1832 urkundlich erstmals erwähnt wurde. Jedoch die Bauweise (mit Feldsteinen und Lehm erbaut) deutet darauf hin, dass der Bau in der Zeit der Napoleonischen Kriege erfolgte, jedoch mehrfach renoviert wurde. Die Erbauer waren Georg und Anna Klimmer, die Besitzer des Bartlberger Hofes, der in dieser Zeit niederbrannte und wieder aufgebaut wurde.

Am 29. September 1935 weihte Pater Maurus Klement mit Erlaubnis von Bischof Michael Buchberger die Kapelle seines Elternhauses der schmerzhaften Muttergottes mit einem neuen Kreuzweg.

Von 1832 existiert noch ein Urkataster vom Vermessungsamt, der „zehetfrei“ – steuerfrei erstellt war. Aus ihm geht hervor, dass der Bartlberg vor der Gebietsreform immer schon der Gemeinde Moosbach angehörte und lt. Johann Klement die Kapelle 200 Jahre alt ist.

 

Ein neuerlicher Beweis, dass der Bayerische Wald bereits vor 5000 Jahren eine Besiedlung, wenn auch nur sehr sporadisch, besessen hat. Dies geht aus einem Zeitungsbericht von Werner Pohl 1983 in „Heimatglocken“ hervor. Es wurde nämlich im Gemeindebereich Prackenbach beim Anlegen eines Forstwirtschaftsweges in der Nähe des Weilers Bartlberg ein Steinbeil ausgegraben. Forstamtmann Harry Schlund übergab es an den Heimatpfleger Werner Pohl. Das Gutachten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege besagt, dass es um ein spätneolitisches Steinbeil handelt, das aus einer Zeit, als im Mittelalter schon Ackerbau und Viehzucht betrieben wurde, stammt.

Das 9 cm lange Beil hat eine obere Breite von vier und die mittl. Stärke 2 cm. Der Fund wurde für das geplante Heimatmuseum in Viechtach zur Verfügung gestellt.

So haben wir es mit dem Standort der Kapelle um einen legendären Platz zu tun, auf den Johann Klement sehr stolz ist. Im Zuge des Generationswechsels ist der Bartlbergerhof mit der Kapelle auf Mario Klement-Feldmeier übergegangen. Sein Vater Johann, wohnhaft in Viechtafell hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kapelle in neuem Glanz erscheinen lassen und am Ende der Maiandacht zur Feier der gelungenen Renovierung alle Besucher zu einem kleinen Imbiss eingeladen.

 

Foto: Pfarrer Josef Drexler, Chor: Franz Mothes, Michael Kellermeier, Ferdl Klement, Georg Ecker,

sitzend: Annerl Bartl, Ramona Preiß-Höcherl, Josef Maurer

 

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