3. Evangelium auf dem Kalvarienberg

Prackenbach, den 04.06.2015

Fronleichnamsprozession führte über den malerischen Pfahl

 

Moosbach. Das Wetter hat es heuer ganz besonders gut gemeint, denn strahlender Sonnenschein begleitete die Gläubigen der Pfarrei Moosbach bei ihrer außergewöhnlichen Fronleichnamsprozession wieder wie gewohnt über den  malerischen Pfahl. Zunächst verkündete Pfarrer Josef Drexler bei den ersten beiden Altären der Familie Freund bzw. bei der Pfarrgemeinderatssprecherin Maria Rackl die Evangelien. Anschließend ging es auf dem weichen Pfahlweg hinauf zur Kreuzigungsgruppe am Kalvarienberg, wo der dritte Altar der Familie Eckl aufgerichtet war.

 

Nach dem Segen zog man dann durch die Viechtacher- bzw. die Hauptstraße, angeführt von der Kapelle Norbert Ernst aus Böbrach und sämtlichen Vereinen, dem „Himmel“, unter dem Pfarrer Josef Drexler die Monstranz mit dem Allerheiligsten trug, sowie dem Chor, Ministranten und den übrigen Pfarrangehörigen zurück zur Kirche, wo Drexler das vierte Evangelium verkündete und der Geistliche, wie bei den anderen Altären seinen eucharistischen Segen spendete.

 

Doch zunächst zelebrierte Pfarrer Drexler feierlich das Hochamt. Mit fünf Ministranten zog er in die schön geschmückte Kirche ein, wo unter den Stufen des Altarraums ein wunderschöner Blumenteppich mit dem Motiv einer großen Hostie mit Kelch und den Buchstaben Alpha und Omega – Anfang und Ende- grüßte, gelegt von den Mitgliedern des Kath. Frauenbundes, wobei er ihnen ganz herzlich dafür dankte, auch allen, die in irgendeiner Weise am Gelingen dieser Feierlichkeiten beigetragen haben, insbesondere der Landjugend, die das Tragen des „Himmels“ übernommen haben.

 

Er hieß die Gläubigen herzlich willkommen, besonders die Vereine, Kongregationen und Vertreter der kirchlichen und öffentlichen Gremien und nicht zuletzt die Kommunionkinder und erklärte ihnen, dass vor mind. 750 Jahren das erste Mal im Bistum Lüttich das Fronleichnamsfest gefeiert wurde.

 

In seiner Predigt erzählte Pfarrer Drexler den Anwesenden, dass er die Schulkinder aufschreiben ließ, was alles zu einer Fronleichnamsprozession gehört. Es kam eine Menge zusammen und er meinte, es sei schon erstaunlich, was die Christen in den 750 Jahren alles aufgewendet haben, um den in der Hostie gegenwärtigen Herrn öffentlich durch die Straßen zu tragen und zu verehren.

Er erzählte von Monstranzen von unschätzbarem Wert, zum Beispiel die „Diamentenmonstranz“ in der Schatzkammer des Prager Loretoheiligtums, die alarmgesichert in einer Panzerglasvitrine steht, die 1699 in Gestalt einer Sonne gefertigt wurde und fast einen Meter hoch, 12 Kilo schwer und mit 6222 Diamanten besetzt ist.

„Will Jesus so einen Aufwand für sich überhaupt?“, fragte Pfarrer Drexler. Jesus lässt sich unsere Liebe zu ihm gefallen, auch in maßloser, verschwenderischer Art und Weise, so der Geistliche. Er hat sich auch gefallen lassen, dass jene Frau in der Bibel ihn mit dem sündhaften teuren Öl salbte, das einen ganzen Jahresarbeitslohn wert war.

Möge auch der Aufwand, den wir für unsere Fronleichnamsprozession 2015 betreiben, einzig und allein Ausdruck unserer maßlosen und verschwenderischen Liebe zu Jesus Christus sein, endete der Prediger seine Ansprache.

 

Wenn es auch heuer durch den Pfahlweg hinauf zum Kalvarienberg etwas schweißtreibend war, war man sich nach der Rückkehr der Prozession in die Pfarrkirche und dem feierlichen Segen mit der Monstranz beim vierten Evangelium einig, dass es wieder eine schöne, außergewöhnliche Prozession in einem schmucken, herausgeputzten Ort war, die nicht gleich eine zweite Pfarrei anbieten kann. Mit dem Lied „großer Gott wir loben dich“ endeten die Feierlichkeiten.

 

Foto: Prozession in Moosbach am Pfahl

 

Bild zur Meldung: 3. Evangelium auf dem Kalvarienberg