Jahresschluss in der Pfarrei St. Johannes

Prackenbach, den 31.12.2014

Rückblick und Dankesworte – Kunstmaler Hans Höcherl übergibt Gemälde der Hl. Anna Schäffer

 

Moosbach.“ Herr schicke mir, was du willst, ein Liebes oder Leides, ich bin vergnügt, dass beides aus deinen Händen quillt.“

Mit diesem Gebet zitierte Pfarrer Josef Drexler den Dichter und evangelischen Pfarrer Eduard Mörike in seiner Predigt beim Jahresschlussgottesdienst am Mittwochabend in der Pfarrei St. Johannes, der sehr festlich begangen wurde und Pfarrgemeinderatssprecherin Maria Rackl an einige Ereignisse aus der Kirche und Pfarrei erinnerte und zum Schluss Pfarrer Drexler Kunstmaler Hans Höcherl für das geschaffene Gemälde der Hl. Anna Schäffer seinen Dank aussprach.

 

Mit einem herzlich willkommen begrüßte der Geistliche alle Kirchenbesucher und meinte, dass wir am Silvesterabend inne halten und zurück schauen sollten in Dankbarkeit gegenüber Gott und den Menschen für alles Gelungene und Beglückende, aber auch über vertane Chancen oder Lieblosigkeiten, mit denen wir uns einander schwergemacht haben aber auch von Gott entfernt haben.

 

In den Mittelpunkt seiner Predigt legte Pfarrer Drexler die Herzenshaltung Marias für die kommenden 365 Tage, von denen wir noch nicht wissen, was sie uns bringen werden, an unser eigenes Herz. Maria wird uns als die kluge Frau des besonnenen Abwägens, die in Freud und Leid das Wirken Gottes in ihrem Leben zu erkennen sucht, vorgestellt.

In so manchen Sternstunden ihres Glaubens hat sie das Wirken Gottes in ihrem Leben erkennen dürfen, so Pfr. Drexler, ob bei der Begebenheit mit den Hirten und den sog. „sieben Freuden Mariens“ oder aber auch in den dunklen Stunden des Glaubens, beim Tod ihres Sohnes am Kreuz. Trotzdem hat sie ihm die Treue gehalten hat, weil sie es immer wieder verstanden hat, Freud und Leid als Gott gegeben miteinander abzuwägen, merkte Pfarrer Drexler an.

 

Diese Herzenshaltung des klugen, besonnen Abwägens von Freud und Leid, von guten und schlechten Erfahrungen im Umgang mit Menschen, die Maria zu eigen war, sollten auch wir uns wieder zu eigen machen, so der Geistliche, dann haben wir das neue Jahr schon halb zum Freund gewonnen. Er schloss mit dem Gebet von Eduard Mörike, dessen Geburtstag sich heuer das 200. Mal jährt, das dieses kluge, besonnene Abwägen von Freud und Leid, das wir im Blick auf Maria lernen können, zum Ausdruck bringt.

 

Zum Schluss des Gottesdienstes blickte die Pfarrgemeinderatssprecherin Maria Rackl zurück auf wesentliche Ereignisse in der Kirche und der Pfarrei und zeigte auf, dass auch unsere Glaubensgemeinschaft immer wieder persönliche Höhen und Tiefen durchlebt.

Ein neuer Pfarrgemeinderat wurde im Februar gewählt, 12 Kinder getauft und weitere 10 gingen das erste Mal zum Tisch des Herrn. 10 Jugendliche erhielten das Sakrament der Firmung und zwei Brautpaare gaben sich vor dem Traualtar das Ja-Wort. Weiter berichtete Rackl, dass für neun Pfarrangehörige der Glaubensweg auf Erden durch den Tod zu Ende ging.

 

Weiter erinnerte Rackl, dass den größten Einschnitt für die Pfarrei die schon vor Jahren geplante und seit 1.September 2014 wirksam gewordene Pfarreiengemeinschaft Moosbach, Prackenbach/Krailing brachte, mit deren Leitung Pfarrer Drexler betraut wurde. Gott möge ihm Kraft und Ausdauer schenken und zuverlässige und besonnene Berater an seiner Seite, war ihr Wunsch.

Stellvertretend für viele, die unserer Pfarrei und damit der weltweiten Kirche Gottes dienen, überreichte Maria Rackl an Pfarrer Josef Drexler und an die Mesnerin Margarete Früchtl als Zeichen der Dankbarkeit ein kleines Geschenk und lud alle herzlich zum anschließenden Beisammensein bei Punsch und Stollen ein.

 

Noch bevor Pfarrer Drexler das Allerheiligste aussetzte und zum Schluss der Chor das „Großer Gott wir loben dich“ anstimmte, stellte Pfarrer Drexler das Gemälde der Hl. Anna Schäffer vor, das Kunstmaler Hans Höcherl für die Pfarrkirche St. Johannes geschaffen hat. Es zeigt die 25 Jahre mit entsetzlichen Schmerzen Bettlägerige nicht so wie sie auf zahllosen Anna-Schäffer-Bildern zu sehen ist, sondern Höcherl hat sich zu etwas inspizieren lassen, was er bisher noch auf keinem anderen Bild gesehen hat: Christus betritt das Krankenzimmer in überirdischem Licht verklärt, noch die Wundmalen tragend, die diese Welt ihm geschlagen hat.

Christus ist der Leidensmann, an dem sich alle aufrichten können, die selber Leid trifft, wie es Anna Schäffer getroffen hat, so der Redner, als sie als junge Frau vor gut 100 Jahren in einen Kessel kochender Waschlauge gefallen war und man konnte ihr damals medizinisch nicht helfen. Sie sträubte sich lange gegen ihr Leid und hat es erst dann als ihre Möglichkeit der Kreuzesnachfolge Jesu angenommen, als sie erkennen musste, dass ihr nicht zu helfen war.

Dies drückte der Künstler auf seinem Bild aus, indem er Jesus mit seinem Kreuz ans Krankenbett kommen lässt und der Leidenden sein Kreuz anbietet, sie einlädt, ihr eigenes Kreuz mit dem seinen zu vereinen. Deshalb hat Höcherl das Kreuz auch transparent auf das ewige Leben hin gestaltet.

Anschließend lud Pfarrer Drexler alle ein, das Bild persönlich zu betrachten, das künftig in der rechten Seitenkapelle seinen Platz finden wird.

Ein herzliches Vergelt´s Gott zollte er dem Kunstmaler Hans Höcherl, der das Bild zu einem Preis überlässt und uns sehr weit entgegen gekommen ist, sagte dankend Pfarrer Drexler und überreichte ihm ein Hinterglasbild, das den Pfarrpatron des Hl. Johannes zeigt.

Ebenso herzlich dankte er dem Stifter dieses Bildes Albert Baumgartner und seiner Familie aus Igleinsberg, für seine großherzige Spende, mit der alle anfallenden Kosten gedeckt werden können.

 

Die Gottesdienstbesucher zollten zum Schluss einen kräftigen Applaus.

 

Foto: Pfarrgemeinderatssprecherin Maria Rackl, Pfr.Josef Drexler und Kunstmaler Hans Höcherl

 

Bild zur Meldung: Jahresschluss in der Pfarrei St. Johannes