Evangelium unter den drei Kreuzen

Prackenbach, den 19.06.2014

Fronleichnamsprozession führte über den malerischen Pfahl

Ein herrlicher Blumenteppich vor dem Volksaltar in der Pfarrkirche

 

Moosbach. - „Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi“ – Fronleichnam, das Fest des hl. Leibes und Blutes Christi, ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche, mit dem die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie erstmals 1246 im Bistum Lüttich gefeiert wurde und 1264 Papst Urban IV zum Fest der Gesamtkirche erhob.

 

Während man im letzten Jahr die Fronleichnamsprozession durch unaufhörliche Regenschauer in die Kirche verlegen musste, begleitete heuer strahlender Sonnenschein die Gläubigen der Pfarrei Moosbach wieder wie gewohnt über den malerischen Pfahl. Zunächst verkündete Pfarrer Josef Drexler bei den ersten beiden Altären der Familie Freund bzw. bei der Pfarrgemeinderatssprecherin Maria Rackl die Evangelien. Anschließend ging es auf dem weichen Pfahlweg hinauf zur Kreuzigungsgruppe am Kalvarienberg, wo der dritte Altar der Familie Eckl aufgerichtet war.

 

Nach dem Segen zog man dann durch die geschmückte Viechtacher- bzw. die Hauptstraße, angeführt von der Kapelle Norbert Ernst aus Böbrach und sämtlichen Vereinen – dem „Himmel“ unter dem Pfarrer Drexler die Monstranz mit dem Allerheiligsten trug – dem Chor, Ministranten und den übrigen Pfarrangehörigen zurück zur Kirche, wo er das vierte Evangelium verkündete und der Geistliche, wie bei den anderen Altären seinen eucharistischen Segen spendete.

 

Doch zunächst zelebrierte Pfarrer Drexler feierlich das Hochamt. Mit 13 Ministranten zog er in die schön geschmückte Kirche ein, wo unter den Stufen des Altarraums ein wunderschöner Blumenteppich, gelegt von Mitgliedern des Frauenbundes, her grüßte. Er hieß die Gläubigen sehr herzlich willkommen, im Besonderen die Vereine, Kongregationen, Vertreter der kirchlichen und öffentlichen Gremien und nicht zuletzt die Kommunion- und Firmkinder und erklärte ihnen, dass vor genau 750 Jahren das erste Mal im Bistum Lüttich das Fronleichnamsfest gefeiert wurde.

 

In seiner Predigt erzählte Pfarrer Drexler den Anwesenden, dass er die Schulkinder aufschreiben ließ, was ihnen zu einer Fronleichnamsprozession alles einfällt. Es kam dabei eine Menge zusammen und er meinte, es sei schon erstaunlich, was die Christen in den 750 Jahren alles aufgewendet haben, um den in der geweihten Hostie gegenwärtigen Herrn in einer ansprechenden Prozession öffentlich durch die Straßen zu tragen und zu verehren.

Er erzählte von Monstranzen von unschätzbarem Wert, wie zum Beispiel die Diamantenmonstranz in der Schatzkammer des Prager Loretoheiligtums, die 1699 in Gestalt einer Sonne gefertigt, ein Meter hoch und 12 Kilo schwer mit 6222 Diamanten besetzt ist. Doch, will Jesus so einen Aufwand für sich überhaupt?

Auch Jesus lässt sich unsere Liebe zu ihm gefallen, auch in maßloser, verschwenderischer Art und Weise, so der Geistliche. Er hat es sich auch gefallen lassen, als jene Frau in der Bibel ihn mit dem sündhaften Öl salbte, das einen ganzen Jahreslohn wert war.

Möge auch der Aufwand, den wir für unsere Fronleichnamsprozession 2014 betreiben, einzig und allein Ausdruck unserer maßlosen und verschwenderischen Liebe zu Jesus Christus sein, so der Prediger.

 

Nach dem Rückzug der Prozession in die Pfarrkirche und dem feierlichen Segen mit der Monstranz beim vierten Evangelium war man sich einig, es war wieder eine schöne außergewöhnliche Fronleichnamsprozession durch den malerischen Pfahlweg, den nicht gleich eine zweite Pfarrei anbieten kann. Mit dem „Großer Gott wir loben dich“ endeten die Feierlichkeiten.

 

Foto: Segen vom Kalvarienberg mit Hl. Grab hinter der SV-Fahne

 

Bild zur Meldung: Evangelium unter den drei Kreuzen