Wolfgang Früchtl war Vorbeter im Dienst der Pfarrei

Prackenbach, den 06.06.2012

Mit 82 Jahren gestorben

Moosbach. Die Pfarrkirche St. Johannes konnte die Trauergäste kaum fassen, als viele Vereinskameraden, Verwandte, Bekannte und Freunde den allseits geschätzten Wolfgang Früchtl aus Moosbacherau das letzte Geleit gaben, der nach langer Krankheit, doch ganz plötzlich und unerwartet im Alter von 82 Jahren in die Ewigkeit abberufen wurde.

 

Das Requiem, das der Kirchenchor unter der Leitung von Walter Stöger musikalisch ausschmückte, zelebrierte Pfarrer Josef Drexler. Er bezeichnete den Verstorbenen als einen wirklichen katholischen Christen, der seinen Glauben lebenslang treu praktiziert hat – ob am Sonntag oder am Werktag. Darüber hinaus habe er als Vorbeter im Dienst der Pfarrei vielen Verstorbenen das letzte Geleit zum Grab gegeben, hob dankend der Geistliche hervor.

Noch am Krankenlager hat der Verstorbene, obwohl ihm das Sprechen seit seinem Schlaganfall schwer fiel, seine lebenslang gesprochenen Gebete nach wie vor fließend beherrscht. Treu im Glauben habe Wolfgang Früchtl sicher seinen letzten Weg angetreten, als er im Beisein seiner Tochter Karoline, die ihn liebevoll pflegte, von der Erde abberufen wurde.

 

1930 wurde der Verstorbene in Moosbacherau geboren und erlernte nach der Schule zunächst den Beruf als Schmied. 1954 heiratete er seine Frau Erna, die ihm vor zwei Jahren in die Ewigkeit vorausging. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor, denen er durch viel Fleiß neben seiner Landwirtschaft zunächst in Oberbayern und zuletzt bei Bischof und Klein einen guten Start ins Leben ermöglichte. So dass heute der Spruch auf dem Sterbebildchen sehr Zutreffend erscheint, wenn es heißt: „Du liebes treues Vaterherz, nun ruhst du aus von deinem Schmerz… geschafft hast du so spät und früh hab Dank für deine Lieb und Müh.“

 

Früchtl war aber auch trotz der vielen Arbeit und seines nicht gerade leichten Lebens ein geselliger und stets zu Scherzen aufgelegter Mensch, der noch vor einem Jahr regelmäßig die monatlichen Seniorennachmittage besuchte, so der Geistliche weiter. Glaube und Frohsinn gehören zusammen, meinte Pfarrer Drexler, denn ein gläubiger Mensch sieht trotz manch Schwerem einen letzten Sinn und ein ewiges Ziel. Das lässt ihn froh und gelassen bleiben.

 

Weil Wolfgang Früchtl ein großer Marienverehrer und 60 Jahre der Marianischen Männerkongregation treu angehörte, so hat er noch vor einigen Tagen eine Maiandacht in der Moosbacherau mit gefeiert, als wollte er sich hier von seinen Bekannten auf Erden verabschieden. „Wenn auch das Haus jetzt öd und leer ist, heißt es auf dem Sterbebildchen, gab Pfarrer Drexler seinen Lieben die tröstenden Worte auf dem Weg, dass Gott für seine Getreuen ein ewiges Haus im Himmel bereit hält, wenn ihr flüchtiges Zelt hier auf Erden abgebrochen wird. Er war ein Diener seines Herrn, der immer bei ihm sein wird und seine väterliche Sorge vom Himmel her seine Lieben begleiten wird.

 

Angeführt von der Kapelle Fleischmann begleiteten seine Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und viele Gläubige den Verstorbenen zum Gottesacker, wo Vorstand Xaver Wenzl eine Schale am offenen Grab ablegte. Er würdigte ihn als treuen Vereinskameraden, der 62 Jahre dem Verein angehörte. Dann senkte sich die Fahne und die Kapelle Fleischmann spielte das Lied vom „Guten Kameraden“.