Patrozinium zum Geburtsfest Johannes des Täufers

Prackenbach, den 26.06.2011

20. Jahrestag der Weihe des „Volksaltares“ in der Pfarrkirche

 

Moosbach. „Ehre sei Gott“ lautete der Schriftzug auf dem Blumenteppich, den der Kath. Frauenbund für das Fronleichnamsfest am Donnerstag vor den Volksaltar kunstvoll gelegt hatte und den man am Sonntag noch mit aller Pracht bewundern konnte. Warum man ihn nicht gleich wieder wegräumte, hatte zwei Gründe. Zum einen sollte er eine Verehrung für den Volksaltar ausdrücken, der vor genau zwei Jahrzehnten von Bischof Manfred Müller geweiht wurde und zudem wäre es schade gewesen für das prachtvolle Stück, das viel Arbeit abverlangte.

Der Volksaltar entstand damals aus der Werkstatt des hiesigen ehemaligen Schreinermeisters Rudolf Klingl auf Anregung des damaligen Pfarrers Erwin Zach. Die Gestaltung übernahm, passend zum Hochaltar, der Kirchenmaler Preiß aus Chammünster.

 

Moosbach und seine Kirche kann auf eine sehr lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Nachforschungen des Bischöflichen Zentralarchivs in Regensburg haben ergeben, dass die Pfarrei bereits in den ältesten Pfarreiverzeichnissen des Bistums von 1326 bzw. von der Zeit um 1350 enthalten ist. Es muss also zu dieser Zeit schon eine Pfarrkirche bestanden haben, die somit über 900 Jahre hindurch das Zentrum katholischen Gemeinschaftslebens, eine Stätte religiöser Bildung und auch ein Ort sozialer Begegnung ist, schreibt der ehemalige Pfarrer BGR Erwin Zach in seinem verfassten Buch.

 

Die Kirche wurde in den Jahren mehrmals renoviert. Eine Erneuerung und Erweiterung erfuhrt sie im Jahre 1963, als die rückwärtige Wand der Kirche abgerissen und die Kirche an dieser Stelle um elf Meter verlängert wurde. Eine weitere gründliche Außen- und Innenrenovierung wurde 1988 unter Pfarrer Erwin Zach vorgenommen und 1990 die Außenanlagen gestaltet. Im Laufe der Jahres 1990/91 erhielten die Altäre, Kanzel, die Heiligenfiguren und des Hinterglaskreuzweges einer gründlichen Renovierung, so dass die Pfarrkinder von Moosbach mit Recht über ihre Kirche stolz sein können.

 

Im Rahmen des Patroziniums zum Geburtsfest Johannes des Täufers hat Pfarrer Josef Drexler den Gottesdienst zum 20. Jahrestag am Sonntag ganz besonders feierlich zelebriert. Dabei hat er die Gläubigen zu Beginn der Predigt durch die Weiheurkunde, unterzeichnet vom damaligen Diözesanbischof Manfred Müller, an den festlichen Tag in der Pfarrei vor genau zwei Jahrzehnten erinnert.

 

Pfarrer Drexler wies weiter auf die Ganzhingabe Christi bei der Messe hin, von der auch die Urkunde von der Weihe des Volksaltars spricht, die der Bischof damals vorgenommen hat und knüpfte anschließend an das Evangelium an, wo es heißt: „Wer Vater oder Mutter, Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert!“ Denn Christus ist nicht nur stark im Geben, er ist auch stark im Nehmen, so der Pfarrer. Er begnügt sich also nicht damit, dass wir für ihn nur etwas an Liebe übrig haben, nein er verlangt, dass wir ihn mindestens ebenso lieben, wie die liebsten Mensch, die wir haben, so Pfr. Drexler. Von so einer Liebe sind wir wohl noch meilenweit entfernt, gesteht der Geistliche.

Dann zitierte er das wunderbare Christus-Lied von Angelus Silesius, „Ich will dich lieben meine Krone, ich will dich lieben meinen Gott...“was eine tiefe Ahnung wie sich selber vergessend, Jesus in Wahrheit geliebt werden will.

 

Ehre und Ansehen weiter ansprechend, meinte Pfarrer Drexler: Wenn wir für Ehre und Ansehen bei den Menschen leben, dann sind wir wirklich arm dran, wir müssten es allen recht machen und können es doch nicht – ein heilloses Unterfangen! Aufrecht und frei bleiben wir, wenn wir Gott mehr als allem anderen, Bedeutung beimessen.

Bei unserem Pfarrpatron seien wir da ganz an der richtigen Fährte, meinte er. Er ist ein Heiliger, der in keine Erwartungsschablone der Menschen passt. Er verlangte von den Menschen, wenn es um die Liebe zu Gott ging, alles oder nichts und ging in seinen Forderungen den Menschen an die Wurzel.

 

Bevor Pfarrer Drexler den Kirchenbesuchern seinen Segen spendete, dankte er dem Kirchenchor unter der Leitung von Walter Stöger für die schöne Mitgestaltung des Gottesdienstes und der Verstärkung des Chores durch den Regensburger Domspatz Lukas Kallup aus Altrandsberg und gedachte dankend allen, die in irgend einer Weise mitgeholfen haben und wünschte eine gute und segensreiche kommende Woche.

 

Foto: Pfarrer Drexler zeigt bei der Predigt die Weiheurkunde

 

Bild zur Meldung: Patrozinium zum Geburtsfest Johannes des Täufers