Frauenbund in Marienbad

Moosbach, den 29.08.2009
Bad Kötzting, den 29.08.2009

Frauenbund in der Tschechischen Republik

Von geschichtsträchtiger frühbarocker Kirche und einer jungen Kurstadt beeindruckt

 

Moosbach/Altrandsberg. Der morgendliche Himmel war zwar grau, doch schon bald vertrieb ein zeitweise frischer Wind die Wolken und eitel Sonnenschein begleitete die Reisegruppe des Frauenbundes, die am Samstag  bei ihrem Jahresausflug Tschechien ansteuerten und neben der historischen Gnadenstätte Maria-Loreto die   verhältnismäßig junge Kurstadt Marienbad einen Besuch abstattete und über deren  Sehenswürdigkeiten die Teilnehmer äußerst beeindruckt waren.

 

Marianne Laumer vom Vorstandsteam Altrandsberg, welche mit ihrem Gatten  Alois, Busfahrer der Firma Ebenbeck das Programm der Fahrt ausgearbeitet hatte, begrüßte mit einem kleinen Gebet für einen guten Verlauf der Reise die Fahrtteilnehmer und freute sich, dass der Bus fast voll geworden war. Über Oberviechtach – Tennesberg – Weiden wurde auf Geheiss von Pfarrer Zach als erstes Ziel die Wallfahrtsstätte Maria-Loreto in Altkinsberg bei Waldsassen im Egerland angesteuert.

 

Sommerer, der Kirchenführer, der nicht  nur mit dem historischen Gemäuer der Kirche vertraut ist,  zeigte  den Frauen zunächst in weitem Umkreis  die schönsten Punkte des Egerlandes.  Errichtet wurde die Wallfahrtskirche   in den Jahren 1664 bis 1689 von Egerer Jesuiten, finanziell unterstützt von Gräfin von Heissenstein. Sie wurde bald zu einem beliebten Ort geworden, welche viele Pilger  aus Böhmen und Bayern bescuhten.

 

 Nach dem Jahr 1945, als viele deutsche Einwohner ihre Heimat verlassen mussten, war Maria Loreto durch das kommunistische Regime der Zerstörung und Schändung preisgegeben. Durch die Gründung eines Vereins  zur Erhaltung und Förderung von Maria Loreto durch Ing.  Anton Hart begann die Rettung der Gnadenstätte,  die nach zweijähriger Bauzeit 1994 das 330jähige Jubiläum mit einem gemeinsamen Festgottesdienst von Deutschen und Tschechen gefeiert werden konnte.

 

Der Mittelpunkt der Gnadenstätte ist die Mutter-Gottes-Kapelle, eine Kopie des italienischen Loreto. Die Einweihung fand im Jahre 1994 und der Heilig-Geist-Kirche im Jahre 1996 statt.     Der Glockenturm, der im Jahre 1952 angezündet wurde, bekam 1994 eine barocke Kuppel und drei Glocken. Die Eckkapellen des Kreuzganges schmücken Figuren des akademischen Bildhauers Dr. Hatto Zeidler mit Darstellungen von der Verkündigung, Flucht nach Ägypten, Mariä Himmelfahrt und der Geburt des Herrn und in der Kreuz-Kapelle dominiert die Kreuzigungsgruppe. Maria Loreto lebt wieder und viele Pilger und Besucher kommen auch vom Ausland.

 

Marienbad stand als nächstes auf dem Programm, wo man nach dem Mittagessen mit einer Stadtführerin die bedeutensten Sehenswürdigkeiten im Zentrum der Stadt erkundete. Marienbad mit seinen 15 000 Einwohnern, entstand 1808 in einem Tal , wo viele Heilquellen entsprangen, von denen es an die 100 in Marienbad gibt. Im Jahre 1818 wurde es zum öffentlichen Kurort erklärt und nach dem Bild von Jungfrau Maria, das in der Nähe von der Kreuzquelle eingehängt war, Marienbad benannt. Zahlreiche historisierende  und Jugendstilumbauten und Neubauten von Kurhäusern,  Hotels (an die 70), Wandelhallen und auch Kirchen wurden durchgeführt. Ein herrliches  Bauwerk stellt auch die Katholische Kirche dar, die im romanischen Baustil von Prämonstratensermönchen in vier Jahren errichtet  wurde. Zwischen 1817 und 1823 entstand eine malerische Parkstadt mit klassizistischen und Empirehäusern, Altanen, Pavillons und Wandelhäusern.  1872 wurde die Stadt durch die Eisenbahn mit Eger, Wien und Prag und im Jahre 1898 mit Karlsbad verbunden.

 

Nach einem kurzen Aufenthalt bei einer Tasse Kaffee brachte der Busfahrer die Teilnehmer wieder wohlbehalten zurück in den Bayerwald und Marianne Laumer dankte allen für ihre zahlreiche Beteiligung mit der Hoffnung, dass auch nächstes Jahr wieder so viele dabei sind.

Vorstandssprecherin Maria Kolmer bedankte sich ihrerseits bei Alois und Marianne Laumer für die Organisation und Planung des Ausfluges, bei dem man wieder eine Menge Beeindruckendes erlebt und gesehen hatte. 

 

Foto: 18 – Trinkhalle links und Katholische Kirche

           3 -  Muttergotteskapelle mit der schwarzen Madonna

 

(ein 89 cm hohes Gnadenbild aus Lindenholz gefertigt und dunkelbraun gefasst)