Adventfeier
Advent – Zeit nach den Sternen zu greifen
Bildungsabend beim Katholischen Frauenbund - Unterwegs auf den Spuren der Sterndeuter
Moosbach/Altrandsberg. Das Jahr 2009 neigt sich seinem Ende und bereits in gut 14 Tagen beginnt der Advent, die Zeit der Lichter, der Sterne und der Vorfreude auf das schönste Fest des Kirchenjahres, das Weihnachtsfest. Diese Zeit der Erwartung zum Anlass nehmend, hat der Katholische Frauenbund Moosbach/Altrandsberg am Dienstag zu einem Bildungsabend eingeladen, in der man auf Spurensuche mit den „Magiern“ (Sterndeutern) zur Zeit Christi-Geburt ging und Eckpunkte der Bibelstelle erforschte um sich letztendlich mit den Fremden aus er Ferne, ihrem Weg nach Betlehem, ihrem Suchen und Finden identifizieren zu können.
Dazu konnte die Vorstandssprecherin Maria Kolmer im Gasthof Laumer in Altrandsberg neben der Referentin Gabriele Zinkl, Diplom-Theologin aus Regensburg auch den Geistlichen Beirat Pfarrer Josef Drexler und ca. 25 Frauen begrüßten und meinte, dass uns mit dem Vortrag der Ursprung, die Deutung und der Sinn der Sterne im Advent ins bessere Licht gerückt würde. “Sterne gefallen uns immer wieder“, so Kolmer, „stehen sie doch für Licht und Leuchtkraft“meinte sie.
In ihrer Biblischen Zeitgeschichte ging die Referentin zunächst auf das Matthäus-Evangelium ein, in dem es heißt, dass zur Zeit König Herodes Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem kamen, um den neuen König zu suchen, der in Betlehem in Judäa geboren wurde. Sie hatten seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihm zu huldigen. Eine Anzahl oder Namen dieser Magier wurde jedoch in keinem Bibelteil erwähnt, so die Theologin.
Die Sterndeuter berufen sich dabei auf „seinen Stern“, das heisst, sie deuten ihn in einem bestimmten Sinn und erwarteten eine messianische Gestalt, einen Erlöser, was damals weit verbreitet war, huldigen dem Kind und bringen ihm Geschenke dar. Dann verliert sich nach dem Evangelisten Matthäus die Spur dieser Magier, wobei Gottes rettender Plan am Ende die Mordabsichten des Herodes kurchkreuzten.
Man weiß heute nicht mehr, ob dieser Stern aufging, so die Theologin. Tatsache ist, dass man auch ohne Stern an Christus glauben kann.
Die Verbindung von Stern und Person basiert auf die damalige Meinung, dass bei der Geburt eines Menschen ein Stern am Himmel erscheint, der der Bedeutung dieses Menschen entspricht, erläuterte die Theologin in ihren Ausführungen weiter. Erklärungsversuche mit einer Supernova oder Kometen haben heute kaum Halt im damaligen astronomischen Geschehen, erwähnte sie. Seltsam und wunderlich sei jedoch, wieso die Magier den Stern sahen und die Gelehrten in Jerusalem nicht, ergänzte sie.
Mit der Zeit erhielt die Magiererzählung durch die Ausschmückung des Textes mit Legenden ein „zweites Gesicht“, räumte die Referentin ein. In der Sterndeutertradition spricht man heute von drei Magier und von der Deutung der Geschenke durch die früheren Kirchenväter, Gold als Sinnbild des Königtums, der Gottheit (Weihrauch) und der Passion Christi (Myrrhe) . Die Namen Caspar, Melchior und Balthasar sind seit dem sechsten Jahrhundert bezeugt, so Zinkl. Diese sollen zu Königen, Bischöfen und Heiligen geworden und im Jahre 53 nach Christus gestorben sein. Die Legende besagt von einer Auffindung der Reliquien im vierten Jahrhundert durch Kaiserin Helena und der Überbringung nach Konstantinopel und von einer Aufbewahrung in einer Kirche in Mailand. Im 12. Jahrhundet wurden die Reliquien dann nach Köln gebracht. Der Kölner Dom ist alsdann zum wichtigsten Wallfahrtsort im Deutschen Reich des Mittelalters geworden.
Seit dem dritten Jahrhundert wird hier auch das Dreikönigsfest gefeiert und der Beginn des Brauches der Sternsinger geht zurück auf das 15. Jahrhundert. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Tradition wiederbelebt, um für Kinder ärmerer Länder Gaben zu erbitten und gleichzeitig die Häuser und ihre Bewohner zu segnen.
Mit einem Gebet beschloss die Theologin ihren interessanten Vortrag und Maria Kolmer bedankte sich mit einer kleinen Aufmerksamkeit bei Referentin Gabriele Zinkl.
Als nächste Termine nannte Kolmer das traditionelle Adventkranzbinden und den Verkauf am 21./22. November 2009 sowie an das Rorate für verstorbene Mitglieder am 8. Dezember 09 in Altrandsberg mit adventlicher Feier im Gasthaus Laumer.