Fahrt nach Mettenbuch
Seniorenfahrt in die Gegend von Deggendorf
In Mettenbuch - Maria, die „Trösterin der Betrübten“ verehrt
Moosbach. In die Gegend zwischen Deggendorf und Metten entführte am Mittwoch Erika Stiglbauer die Senioren bei ihrer Fahrt in den Mai, wo sie als Ziel die kleine Marienkapelle in Mettenbuch ins Auge fassten, um dort eine Maiandacht zu feiern und einiges über die Entstehung der Mettenbucher Wallfahrt zu erfahren.
Neben einem vollbesetzten Bus konnte Stiglbauer auch Pfarrer Josef Drexler begrüßen, der ihr seinerseits für die Organisation der Fahrt zu dieser Andachtsstelle herzlich dankte.
In einer guten halben Stunde erreichten die Senioren mit Busfahrter Herbert Pellkofer über Achslach, Kalteck und Egg die kleine Ortschaft Mettenbuch. Nach einer kurzen Wegstrecke erreicht man den Wald , wo sich in einer Schlucht die Waldkapelle und die Quelle befindet. Das „Mettenbucher Gnadenwasser“ wird in einem Bassin von 400 Litern gesammelt, das man sauber aus einem Wasserhahn zapfen kann, was sich viele Senioren in Flaschen mit nach hause nahmen.
Bevor Pfarrer Drexler mit den Fahrtteilnehmern eine Maiandacht feierte, erzählte ihnen Karl Preiß von den Erscheinungen der Gottesmutter und der Entstehung der Wallfahrt. Karl Preiß, ein gebürtiger Kötztinger, kümmert sich seit 2005 um die Gebetsstunden in der Waldkapelle. Jeden Mittwoch, Freitag und Sonntag betet er hier um 15.00 Uhr mit den Besuchern an der Kapelle. Er ist überzeugt davon, dass ihn die tiefe Verbindung zur Muttergottes am Leben erhalten hat, nachdem ihn die Ärzte bei seiner schweren Krankheit im vergangenen Jahr fast schon aufgegeben hatten.
Der Legende nach war es im Advent des Jahres 1876, so erzählte Preiß, als die Muttergottes vom 1. bis 21. Dezember einigen Kindern immer wieder erschienen sein soll, als sie von Mettenbuch über die Abkürzung durch die Waldschlucht betend nach Metten in die Kirche zur Benediktinerabtei zum Gottesdienst gingen. In verschiedenen Schriften wird zudem berichtet, dass sich Maria damals gewünscht hätte, dass dort eine Kapelle erbaut und dann dort zur „Trösterin der Betrübten“ gebetet werde. Trotz kirchlicher Ablehnung entwickelte sich in der Folgezeit die Mettenbucher Wallfahrt weiter bis zum heutigen Tage.
Von privaten Grundbesitzern wurde dann auf Geheiss der Gottesmutter eine schöne Kapelle zu „Maria, der Trösterin der Betrübten“ wie über dem kleinen Kirchlein steht, errichtet. Dort, wo die Heilquelle zur damaligen Zeit entsprang, ist heute ein schönes Rondell aus Granit mit Altar und Kreuz. In der Mitte die Brunnenfassung mit einer Marienfigur, dahinter in der Granitwand der Heilige Erzengel Michael und der Heilige Josef, links daneben ein Kreuz mit dem gekreuzigten Jesus. So wie er hier dargestellt ist, soll er damals einem der Seherkinder erschienen sein.
Das Gelände in der Waldschlucht birgt neben der kleinen Kapelle und dem Erscheinungsplatz auch ein Bild von Kunstmaler Hans Höcherl aus Moosbach, der die alles umstrahlende Marienerscheinung darstellt. Es wurde in einer Spitzkehre im Jahre 2009 aufgestellt, die zum Erscheinungsplatz und über den Platz der Schlucht zur Waldkapelle führt. Im Moment ist es in einem Schaukasten untergebracht, das jedoch später in der Kapelle seinen Platz finden soll. Auch eine Mariengrotte und zwei Marienbilder, die 300 Meter nach dem Ortsende von Mettenbuch aufgestellt sind, sind Kleinode für Beter im Wald.
Nach einem herzlichen Vergelt´s Gott an Karl Preiß für seine Erläuterungen sowie den ehrenamtlichen Helfern ging´s zum Wild-Berghof in Buchet, wo man sich bei guter Unterhaltung eine Brotzeit schmecken ließ. Auf der Heimfahrt meinte Pfarrer Drexler, dass er von der Gebetsstätte eigenartig berührt gewesen sei. Im übrigen freute er sich, dass er dabei sein durfte, dankte Erika Stiglbauer für die Organisation der Fahrt und lud zur großen Beteiligung am Fronleichnamsfest ein.
Erika dankte ihrerseits dem Geistlichen für die Gestaltung der Maiandacht und den Senioren für ihre zahlreiche Teilnahme sowie Busfahrer Herbert Pellkofer für die vorbildliche Fahrweise.